Ein Leitfaden für parlamentarische Veranstaltungen
09.07.2024
Parlamentarische Abende sind in Berlin und den Landeshauptstädten an der Tagesordnung. Welche Auswirkungen hat dieser informelle Austausch zwischen Politik und Interessenvertretungen auf politische Entscheidungen? Das will die Kommunikationswissenschaftlerin Meike Lohkamp während eines sechsmonatigen Forschungsaufenthalts am RIFS untersuchen. Ihr Fellowship wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ist Teil der vom Ministerium initiierten Diskursplattform #FactoryWisskomm.
„Für Abgeordnete gehören Veranstaltungen wie Parlamentarische Frühstücke und Parlamentarische Abende, ausgerichtet von Interessenvertretungen aus Industrie, Gewerkschaften, Verbänden, aber auch Wissenschaftsorganisationen, zum beruflichen Alltag. Bisher gibt es jedoch keinerlei Studien zur Wirkung von parlamentarischen Veranstaltungen“, sagt Lohkamp, die zuletzt als kommissarische Leiterin der Kommunikation der Helmholtz-Klima-Initiative tätig war. Dabei sei es wichtig zu verstehen, ob der informelle Austausch zwischen Abgeordneten und Interessenvertretern potenziell Transparenz und Demokratie beeinflusst. Im Kontext von Wissenschaftsorganisationen stelle sich zudem die Frage nach der effizienten Nutzung von Geldern.
Als Grundlage ihrer Forschung dienen Lohkamp Umfragen unter Mitgliedern der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, Parlamentarierinnen und Parlamentariern, deren Mitarbeitenden sowie Mitarbeitenden aus Ministerien und Behörden. Im Zentrum stehen Fragen nach der Wirkung der parlamentarischen Veranstaltungen und dem optimalen Einsatz von Ressourcen. Die Ergebnisse fasst Lohkamp in einem Leitfaden mit Empfehlungen zur Gestaltung solcher Veranstaltungen zusammen, der sich vor allem an Wissenschaftsorganisationen richtet. Zudem plant sie ein Forschungspapier zur Wirkung parlamentarischer Veranstaltungen.